Die BVLEG fordert eine Stärkung der Städtebauförderung: Energetische Stadtsanierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt im Quartier sind gleichermaßen die Zukunftsaufgaben der Städte

Berlin, 26. September 2011 - Die Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften e.V. (BVLEG) plädieren
für eine adäquate Mittelausstattung der Städtebauförderung ab 2012 von 610 Mio. Euro.

„Es bedarf dringend einer Perspektive für dieses Instrument der Stadtentwicklung, um Investitionssicherheit für
alle beteiligten Akteure zu schaffen und die drängenden Zukunftsaufgaben zu bewältigen", meint Frank Krätzschmar,
Präsident der BVLEG.

„Es gilt, die Wirksamkeit der Städtebauförderung für die Stadtentwicklung und
regionale Wirtschaft zu erhalten, und diese für die Zukunftsaufgaben der Energetischer Stadterneuerung und
des gesellschaftlichem Zusammenhalt in unseren Städten fit zu machen."

Unbestritten stehen die Städte vor wachsenden Herausforderungen, die Folgen des Klimawandels, des demografischen
und gesellschaftlichen Wandels und der Globalisierung zu bewältigen. Die Städtebauförderung ist
dabei das ökonomisch effektivste Instrument der Stadtentwicklung, das auf Basis integrierter Handlungskonzepte
öffentliche und private Investitionen vor Ort wirksam koordiniert. Mit seiner hohen Multiplikatorwirkung
von 1:8 Euro zusätzlicher öffentlicher und privater Investitionen ist es faktisch ein sich selbst refinanzierendes
Programm der Stadtentwicklung.

Insbesondere das qualifizierte Management der Maßnahmen zur sozialen Stabilisierung und Integration im
Quartier leistet einen effektiven Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und zum Werterhalt der Immobilienbestände,
also zu sozialen und ökonomischen Quartiersentwicklung gleichermaßen. „Dabei kann die präventive
Wirkung des Programms der Sozialen Stadt nicht genug betont werden", ist Andreas Wunderlich, Geschäftsführer
der BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH, überzeugt. „Wie in der Medizin ist auch in
unseren Problemkiezen Vorbeugen besser als Heilen. Ein effizientes Quartiersmanagement kann eine Verschlechterung
durch die Abwärtsspirale von Vandalismus, Leerständen, Wertverfall der Immobilienbestände
etc. verhindern."

So begrüßen die Unternehmen der BVLEG die vom Kabinett vorgeschlagene Erhöhung der Mittel auf 40 Mio.
Euro für die „Soziale Stadt" zwar als Trendumkehr, halten diese allerdings vor dem Hintergrund der drängenden
Probleme in den Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf nicht für ausreichend. Hier bedarf es
einer Erhöhung und Verstetigung der Mittel auf adäquaten Niveau. Erwartet wird mindestens die Wiedereinführung
der gegenseitigen Deckungsfähigkeit der Städtebauförderprogramme untereinander und die Wiederzulassung
von Vorhaben im nichtinvestiven Bereich.

Die BVLEG unterstützt ausdrücklich das Anliegen des Bundesbauministers, die Programme der Städtebauförderung
zu bündeln und effizienter zu gestalten.