Wiederbelebung eines Werftgeländes und eines Güterbahnhofs

Minden im Nordosten von Nordrhein-Westfalen ist ein traditioneller Knotenpunkt für den Bahn- und Schiffsverkehr. In der 82.000 Einwohner großen Stadt begegnen sich die Weser und der Mittellandkanal. Sie bilden eines der wenigen Wasserstraßenkreuze Deutschlands. Minden verfügt am alten Weserhafen und im Bahnhofsbereich über große ungenutzte Flächen in zentraler Lage. NRW.URBAN hat im Rahmen des Flächenpools NRW für das 40 Hektar große Areal ein Neuordnungskonzept entwickelt. Es beinhaltet sowohl eine attraktive Nachnutzung für die Grundstücke rund um das Hafenbecken als auch eine wirtschaftlich tragfähige Wiederbelebung des Güterbahnhofs.

Freizeit und Wohnen am alten Weserhafen
Als östlicher Vorposten des preußischen Eisenbahnwesens verfügte der Mindener Bahnhof über entsprechend ausgedehnte Anlagen für die Wartung von Wagen und Lokomotiven sowie umfangreiche Rangieranlagen. Heute sind diese Anlagen außer Betrieb. Der alte Weserhafen, der sich unmittelbar daran anschließt, hat ein ähnliches Schicksal erlitten: Die alten Werften, die hier noch als Ruinen das Hafenbecken säumen, sind längst aufgegeben. Die Planungen im Rahmen des Flächenpools NRW sehen hier attraktive Wohngebiete am Wasser, Freizeiteinrichtungen wie ein Kinocenter und ein Jugendhotel vor, aber auch eine publikumswirksame Präsentation der eindrucksvollen Baudenkmäler aus preußischer Zeit.

Neues Instrument des Flächenrecyclings
In Nordrhein-Westfalen wurde Ende 2009 die Pilotphase des Flächenpool NRW – als Weiterentwicklung des Grundstücksfonds und der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft BEG) – von der Landesregierung NRW auf den Weg gebracht. Das geschah mit dem Ziel, nicht mehr einzelne Brachen unabhängig voneinander zu reaktivieren, sondern alle Brachflächen in einer Stadt in einem übergreifenden Konzept wiederzubeleben und neu zu nutzen. Derzeit wird das Verfahren des Flächenpools in zehn Testkommunen in der Praxis erprobt. Die Stadt Minden wurde als einer dieser Standorte ausgewählt. NRW.URBAN begleitet den Prozess des Flächenrecyclings rechts der Weser als Moderator und Koordinator.

Kooperation, Einbezug aller Akteure und Transparenz
Grundlage des Verfahrens des Flächenpools NRW ist die Kooperation zwischen der Kommune und dem Eigentümer. In enger gegenseitiger Abstimmung wird ein „Werkplan Brache“ erarbeitet, der standortscharfe Untersuchungen liefert und Klarheit über Entwicklungspotenziale und Umsetzungswege schafft. Dazu werden die Interessen aller Beteiligten geklärt, eine gemeinsame Strategie entworfen und Machbarkeitsstudien erstellt. Über den gesamten Prozess des Flächenrecyclings besteht Transparenz, indem alle Akteure jederzeit den aktuellen Planungsstand einsehen können. Mit NRW.URBAN steht der Stadt Minden ein erfahrener Partner zur Seite, der diesen Prozess zuverlässig steuert.